Samstag, 6. September 2014

Sommerurlaub in Deutschland

Die letzten beiden Wochen der Sommerferien 2014 in Baden-Württemberg sind angebrochen. Höchste Zeit, mal wieder was von Matthias und mir hören zu lassen. Eins vorneweg: Ja wir leben noch und trainieren fleißig für die zweite Jahreshälfte ;-)
Der letzte Blogeintrag liegt nun doch schon 1 1/2 Monate zurück und da dachte ich, das muss schnellstmöglich geändert werden. Seit dem letzten Eintrag ist ja auch wieder ein bisschen was passiert.

Im letzten Eintrag, schilderte ich meine Eindrücke über den Karwendel Berglauf 2014. Meinem ersten "richtigem Berglauf". In den darauffolgenden Wochen standen bei mir erstmal ein Berg von Prüfungen an. Da soll nochmal einer sagen faule Studenten. Die Laufschuhe musste ich deshalb leider für ca. 2 Wochen gegen Ordner und haufenweise Literatur der Marke "Weißheiten fürs Leben" tauschen. Ich konnte die letzte Prüfung gar nicht schnell genug herbeisehnen und freute ich mich deshalb auch riesig, dass das Lernen Erfolg brachte und ich ohne Verluste ins 9. Semester vorrücken konnte. Es nimmt bald ein Ende. Im Sommer 15 darf ich mich dann endlich Master Marcus nennen ^^

Jetzt aber genug der akademischen Worte. Zurück zu den wichtigen Dingen des Lebens. LAUFEN!!!
Im August gings dann zusammen mit meiner Freundin + zwei Freundinnen meiner Freundin (ein Traum, drei Mädels und ich ^^) zusammen nach Grainau. Die Mädels hatten sich fest vorgenommen ein paar Berge zu erkunden und ich konnte so die Chance nutzen, um ein paar Läufe im Wettersteingebirge zu absolvieren.
Ausblick vom Matheisenkar
Meine Freundin und ihre Verstärkung waren Top motiviert und hatten sich tolle Wanderrouten herausgesucht, die wahrscheinlich auch einigen Trailrunnern das Fürchten gelehrt hätten.

Am ersten Tag verweilte ich auf den Spuren der ZUT-Ultratrailläufer. Meine Strecke führte von Grainau auf der Ultratrailstrecke 2014 nach Ehrwald. Von dort gings zur Ehrwalder Alm und übers Gatterl zur Knorrhütte. Danach weiter zum Zugpsitzplatt und den finalen kleinen Klettersteig hoch zum Gipfel. Das Wetter war an diesem Tag leider eher bescheiden, so dass ich keine besonders tolle Aussicht hatte und nur einen kurzen Blick runter zum Eibsee zwischen den Wolken erhaschen konnte. Aber hey, macht gar nix, schon ein Grund mehr wieder zu kommen.
Gipfelfoto Zugspitze
Tag zwei in Grainau stand im Zeichen des Wassers. Es schüttete wie aus Eimern. Da hätten selbst 10.000 mm Wassersäule nichts gebracht. Und da ja auch ein gewisses Risiko im alpinen Gelände immer mitläuft, beschloss ich mich den Mädels anzuschließen und eine kleine Shopping-Tour durch Garmisch zu machen. Meine Freundin war natürlich begeistert :-)
Abends ließ der Regen dann doch etwas nach und ich nutze es für einen TDL-Einheit um den Eibsee.

Am dritten Tag passierte dann etwas ziemlich Dummes. Eigentlich führte meine geplante Tour von Grainau über die Höllentalklamm - Höllentalangerhütte Richtung Knappenhäuser und dann zum Osterfelderkopf. Eigentlich! Da die Höllentalangerhütte gerade neu gebaut wird, ist dort ein ziemliches Chaos was Beschilderungen und Wegweiser angeht. Und genau das wurde mir zum Verhängnis. Aufgrund eines kleinen Navigationsfehlers an der Höllentalangerhütte wählte ich nicht den Weg zu den Knappenhäusern, sondern bog in Richtung Matheisenkar - Alpspitzgipfel ab. Dass ich falsch war, realisierte ich erst, als der Weg so steil und gefährlich wurde, dass hoch leichter war als wieder runter zu kommen. Spätestens am Warnschild, das sagte, ab hier nur noch mit Steigset, wusste ich dass ich etwas in der Klemme steckte. Wie gesagt, wieder runter gehen war zu diesem Zeitpunkt bereits keine Option mehr, da es gefährlicher gewesen wäre als hoch zu gehen. Also beschloss ich, mich mit allem was ich hatte, an den Stahlseilen festzukrallen und mich langsam von Bolzen zu Bolzen zu hangeln. Einmal loslassen oder einen Bolzen verpassen und abrutschen hätten in dieser Situation den fast freien Fall in 400 - 500 Meter Tiefe zur Folge gehabt. Diese Aktion war weder cool noch draufgängerisch oder sonst irgendetwas. Sondern einfach nur leichtsinnig und völlig unnötig. Nie wieder!
Gipfelfoto Alpspitze
Irgendwann stand ich dann aber auf dem Alpspitzgipfel. Hinunter gings über den etwas leichteren Klettersteig der Alpspitz-Ferrata. Und irgendwann kam ich dann auch endlich bei der AlpspiX am Osterfelderkopf an. Ich sags euch, so was mach ich nie wieder. Verlaufen ist eine Sache, aber nicht rechtzeitig kapieren, dass man falsch ist, eine andere. Seit diesem Erlebnis habe ich noch mehr Respekt vor alpinem Gelände und weiß jetzt auch besser denn je, dass man Wegbeschreibungen und Einstufungen in Wanderkarten sehr, sehr ernst nehmen sollte.
Als ich Abends meiner Freundin erzählte, wo ich mich so tagsüber rumgetrieben habe, wurde Sie ganz bleich im Gesicht  und ich musste ihr versprechen, so etwas nie wieder ohne entsprechende Ausrüstung zu machen. Versprochen Schatz!!!

Einstieg zur Alpspitz-Ferrata
In den weiteren Augustwochen nahm mein Training weiter an Fahrt auf. Bei mir zu Hause in Stuttgart gibt es viele tolle Wege und Pfade, die alle gelaufen werden wollen. 
Das nächste große Ziel ist im Oktober der Marathon in Frankfurt. Dort möchte ich meine bisherige Marathon-Bestzeit von 2:53h nochmal deutlich verbessern.
Um die dafür benötigte Schnelligkeit und Ausdauer zu erhalten, trainiere ich gerade sehr viel.
Einen genauen Trainingsplan habe ich aber nicht. Aus der Sicht eines Straßenläufers trainiere ich daher vielleicht falsch oder eben nicht zielgerichtet. Jedoch bin ich kein Straßenläufer und denke deshalb, dass mir die Trails auch Schnelligkeit und Ausdauer verleihen. Außerdem muss das Laufen in erster Linie Spaß machen und sollte nicht daran kaputt gehen, dass einem jedem Tag vorgeschrieben wird, was man heute zu tun hat. Es ist natürlich ganz klar, dass gewisse Trainingseinheiten gemacht werden müssen, aber das tue ich auch. Nur eben mit Spaß und Freude und ohne genauen Plan. Mal schauen was am Ende dabei raus kommt ;-)

Ja soweit meine Erlebnisse im August. Bis Frankfurt ist es noch eine weiter Weg. Davor gibt es aber auch noch ein paar Rennen, an denen ich immer mal wieder meine aktuelle Form testen kann. 
Ich hallte euch auf dem "Laufenden".^^

Euch allen wünsche ich ebenfalls einen guten Start in die zweite Jahreshälfte. Bleibt gesund und macht euer Ding. Und dann möchte ich noch allen Finishern des TAR 14 meinen großen Respekt aussprechen. Lasst´s heute Abend in Sexten richtig krachen! Ihr habt es verdient.  

Keep on Running, euer Marcus
Aktueller Baufortschritt der Höllentalangerhütte


Oberhalb Höllentaleingangshütte
Knorrhütte
Blick von der Zugspitze
Am Gatterl

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